Viel Charme und historische Substanz, nur wenige Kilometer hinter der mecklenburgischen Ostseeküste: Diese Mischung lockt jedes Jahr hunderttausende Touristen nach Bad Doberan und bietet den Einwohnern viel Lebensqualität. Dazu tragen auch gepflegte Anlagen wie der „Kamp“ bei, ein Park im Herzen des Kurstädtchens. Hier schafft die neue Beleuchtung mit ideenreicher Planung und smarter Technik von WE-EF Atmosphäre und hohe Aufenthaltsqualität.
Die Vergangenheit Bad Doberans als herzogliche Sommerfrische wird auf dem Kamp bei jedem Schritt unter den teils 200 Jahre alten Bäumen spürbar: Hier geht man nicht einfach spazieren, treffender erscheint das nostalgische Wort „lustwandeln“. In der Umgebung der dreieckigen Anlage befinden sich die repräsentativsten Gebäude der Stadt. Aus dem frühen 19. Jahrhundert stammen der Rote und der Weiße Pavillon im Park, zwei sorgfältig restaurierte Bauten mit von zierlichen Säulen getragenen Pagodendächern. In den letzten Jahren wurden Bauten, Wege und Baumbestand unter denkmalpflegerischen Aspekten saniert und barrierefrei gestaltet. Jüngster Meilenstein: Die neue Beleuchtung, die von Lichtplaner Prof. Dr. Thomas Römhild, ein ausgewiesener Experte und Wahl-Doberaner, konzipiert und von WE-EF als Industriepartner technisch umgesetzt wurde.
Individualisiertes Licht für einen besonderen Ort
„Der Kamp war für mich immer ein besonderer Ort“, beschreibt Thomas Römhild seine Herangehensweise: „Ausgehend von der Geschichte und der heutigen Bedeutung war für mich klar, dass der Kamp als ein Festplatz zu gestalten ist. Aber weil nicht jeder Tag ein Festtag ist, kann der Kamp auch die ‚gute Stube‘ sein, die zum Verweilen bis in die Abendstunden einlädt.“ Sein Konzept: Eine dezente Beleuchtung, bei der sich die Technik im Hintergrund hält. Mächtige Bäume und die Pavillons gliedern den Kamp. Um dieses Bild nicht zu stören, ordnete der Lichtplaner im inneren Bereich nur wenige Leuchten an. An den Eingängen platzierte er Mastleuchten, die durch die gezielte Beleuchtung der Wege mit Strahlern eine Übergangszone schaffen, in der das Auge von der hellen Straßenbeleuchtung zum niedrigeren Beleuchtungsniveau des Parks adaptieren kann. Unter den Bänken versteckte Pollerleuchten sowie die Beleuchtung der Pavillons und ihres Umfelds erlauben eine sichere Querung des Kamps. Die Leuchten an der Peripherie des Kamps sind wie Lampions angeordnete Zylinderleuchten, die mit mehrfarbigen LED-Modulen ausgestattet sowie um eine Komponente zur Straßenbeleuchtung ergänzt sind. Und in einem Teil der Lindenallee rund um den Kamp führen Pendelleuchten an Spannseilen das Lampion-Motiv fort.
Zentrales Element: Die zylindrische Leuchte
Den Großteil dieser Leuchten lieferte WE-EF – allerdings nicht als Standardprodukte aus dem Katalog, sondern in enger Zusammenarbeit mit dem Planer modifiziert und individuell auf ihre jeweiligen Aufgaben abgestimmt. Basis und wiedererkennbares Gestaltungselement sind die transparenten Zylinder der Leuchtenfamilie ZFT400: Sie kommen in einer Kandelaber-Konfiguration als Mastleuchte zum Einsatz, aber auch als starr abgependelte Leuchten unter den Pavillon-Dächern sowie mit Seilaufhängung in den Lindenalleen. Damit knüpft die Beleuchtung des Kamps an angrenzende Bereiche wie den Alexandrinenplatz an, der bereits seit 2019 mit ZFT470 LED-Mastleuchten von WE-EF in Szene gesetzt wird. Auch die modifizierten Proportionen der transparenten Zylinder wurden übernommen: Sie sind etwas höher als im Serienprodukt, so bieten die Leuchten Raum, um FLC210 Scheinwerfer für gezielte Lichtakzente zu integrieren.
Flexibler Partner für maßgeschneiderte Lösungen
Zwei Modifikationen verdienen besondere Erwähnung, weil sie deutlich machen, wie WE-EF gemeinsam mit Planern und Wissenschaftlern innovative Beleuchtungsideen in die Praxis umsetzt: Als erstes die Ausrüstung der Mastleuchten mit mehrfarbigen LED-Modulen. „Die Farbwahl in diesen ‚Lampions‘ erfolgt nicht willkürlich, sondern orientiert sich an den Farben des Himmels beim Sonnenuntergang,“ erläutert Römhild. Das Ziel: Feine Variationen ja nach Anlass, ohne den Wiedererkennungswert durch willkürliche Farbigkeit zu verspielen. Gesteuert werden die Effekte drahtlos über DALI und das Funk-Gateway eines Zulieferers. Dabei kommen Überlegungen zur Schonung von Umwelt und Ressourcen nicht zu kurz, wie der Planer betont: „Natürlich ist auch eine deutliche Reduktion der Beleuchtung nach 22 Uhr vorgesehen.“
Als zweites: Der Umbau der ZFT470 zur Seilpendelleuchte, die zur poetischen Beleuchtung der Lindenallee zusätzlich eine eingelegte Folie erhielt. Diese mit Durchbrüchen versehene Spezialfolie ist außen silbern und innen kupferorange verspiegelt, eine Entwicklung des Lichtlabors an Römhilds Lehrstuhl an der Hochschule Wismar: „Bei Tag sind die Zylinder auf Grund der Spiegelung kaum sichtbar, bei Nacht fällt durch kreisförmige Öffnungen Licht auf den Weg und die Bäume“, beschreibt der Lichtplaner die Wirkung dieser projektspezifischen Leuchten.
Gemeinsames Ziel: Aufenthaltsqualität
Die beiden Pavillons bilden Lichtinseln im Inneren des Parks. Unter den umlaufenden Vordächern sind ZFT470 als Pendelleuchten installiert, beim weißen Pavillon ergänzt um die kleineren ZFT440, die als Aufbauleuchten an der Decke der Dachlaterne zum Einsatz kommen. Die miniaturisierten FLC201 LED-Scheinwerfer setzen eng gebündelte Streiflichtakzente auf Architekturdetails wie die Holzschnitzereien an den Balkenköpfen oder die Firstlinien. Dabei setzen sich die Pavillons durch die Farbtemperatur der Beleuchtung voneinander ab: Warme 2700 K für den Roten Pavillon, neutralere 3000 K für den Weißen Pavillon.
Im Zusammenspiel sorgt die neue Beleuchtung für eine deutlich gesteigerte Aufenthaltsqualität im Park. „Der Kamp ist am Abend jetzt spürbar belebter“, beobachtet Römhild, „und die Pendelleuchten in der Allee gefallen den Nutzern besonders.“ Eine gelungene Intervention, die erst durch die enge Zusammenarbeit eines kreativen Planers mit WE-EF als hoch flexiblen Technologiepartner möglich wurde: „WE-EF tritt nicht als reiner Lieferant, sondern als ein Hersteller auf, der die Zusammenarbeit mit allen Projektbeteiligten pflegt und dabei das gemeinsame Ziel nie aus den Augen verliert“, lautet das positive Resümee des Lichtplaners.
Projektbeteiligte
Lichtplaner: Prof. Dr. Thomas Römhild
Bauherr: Stadt Bad Doberan
Elektroinstallation: Fa. EMR, Rostock
Landschaftsarchitektur: Rehwaldt Landschaftsarchitekten, Dresden
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